Nachhaltige Kinderkleidung

Nachhaltiger Kinderkleidung ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch oft von höherer Qualität und kann somit länger getragen werden.

Nachhaltige Kinderkleidung: Eine Investition in die Zukunft Ist nachhaltige Kindermode wirklich so wichtig?

[dropcap custom_class=”bl”]Nachhaltigkeit ist in der heutigen Zeit ein wichtiges Thema, das sich immer mehr Menschen stellen. Der Klimawandel ist eine Realität, die wir alle spüren und es ist daher wichtig, dass wir uns Gedanken darüber machen, wie wir unseren Beitrag leisten können, um unsere Umwelt zu schützen und eine gesunde Erde für die nächste Generation zu hinterlassen. Eine Möglichkeit, um unseren Beitrag zu leisten, ist der bessere, bewusstere Konsum. Auch wenn es bereits gute Alternativen zum andauernden Konsum von Mode gibt (z. B. das Second-Hand-Shoppen, Ausleihen von Kleidung, etc.), müssen du und deine Kleinen nicht auf neue Kleidung verzichten. Nachhaltiger Kinderkleidung ist nicht nur umweltfreundlicher, da sie aus biologisch abbaubaren Materialien hergestellt wird und unter fairen Arbeitsbedingungen produziert wird, sondern auch oft von höherer Qualität und kann somit länger getragen werden. Die Wahl von nachhaltiger Kindermode ist also nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel und die Zukunft unserer Kinder. [/dropcap]

Warum sollte man nachhaltige Kindermode kaufen?

Nachhaltige Kindermode ist wichtig, denn sie hat eine enorme Auswirklung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von unseren Kids. Du weißt bestimmt, dass Kinderkleidung meist direkt mit der Haut der Kinder in Kontakt kommt und daher können mögliche Chemikalien, die bei der Herstellung verwendet werden, leicht von der empfindlichen Haut aufgenommen werden. Aber keine Sorge, ökologische Kinderkleidung ist die Lösung. Sie wird aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Hanf hergestellt, die ohne den Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden angebaut werden. Dadurch werden die Risiken von Hautirritationen und Allergien minimiert, die durch den Kontakt mit synthetischen Materialien oder chemischen Rückständen entstehen können.

Aber das ist noch lange nicht alles, was die nachhaltige Kinderkleidung draufhat. Sie bietet weitere ökologische Vorteile. Der Anbau von natürlichen Materialien ist umweltfreundlich, denn er verbraucht weniger Ressourcen und verbessert sogar die Bodenqualität. Außerdem werden bei der Herstellung von nachhaltiger Kinderkleidung in der Regel faire Arbeitsbedingungen und umweltfreundliche Fertigungsmethoden berücksichtigt.

Insgesamt ist die Wahl von nachhaltiger Kinderkleidung also nicht nur gut für die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Kids, sondern auch noch umweltfreundlich. Somit eine gesunde und nachhaltige Alternative zu herkömmlicher Kinderkleidung. Sie trägt dazu bei, dass sich Kinder wohl und gesund fühlen und gleichzeitig die Umwelt geschont wird.

Woher weiß ich, ob Kinderkleidung nachhaltig ist?

Dazu gibt es mehrere Zertifikate, die ein nachhaltiges Produkt garantieren. Der OEKO-TEX Standard 100 z.B. ist ein Zertifikat, das für textile Produkte verwendet wird und sicherstellt, dass diese frei von gesundheits- und umweltschädlichen Substanzen sind. Weitere Label wären das Fair Trade Label, welches für faire Arbeitsbedingungen und faire Löhne in der Textilindustrie steht, oder auch das PETA-Approved Vegan Label, das für vegane Produkte ohne tierische Inhaltsstoffen steht. Das wohl bekannteste und mit das strengste ist das GOTS- Zertifikat.

Das GOTS-Label, auch als Global Organic Textile Standard bekannt, ist ein international anerkanntes Siegel für die Herstellung von Textilien aus organischen Fasern. Es stellt sicher, dass die Produkte aus biologisch angebauten Materialien hergestellt und unter fairen Arbeitsbedingungen produziert werden. Um ein GOTS-zertifiziertes Produkt herstellen zu dürfen, müssen strenge Anforderungen in Bezug auf die verwendeten Materialien, die Herstellungsprozesse und die Sozialstandards erfüllt werden. Dazu gehört beispielsweise, dass mindestens 70% der verwendeten Fasern biologisch angebaut sein müssen und dass bei der Herstellung keine gesundheits- und umweltschädlichen Chemikalien verwendet werden dürfen.

Das GOTS-Label garantiert somit, dass die Produkte umweltfreundlich und sozial verantwortlich hergestellt werden. Es bietet den Verbrauchern die Möglichkeit, auf einfache Weise zertifizierte und nachhaltige Produkte zu erkennen.
Darüber hinaus trägt das GOTS-Label auch zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie bei. Die Einhaltung der Sozialstandards sichert faire Löhne und sichere Arbeitsplätze für die Beschäftigten.
Insgesamt ist das GOTS-Label somit ein wichtiges Siegel für nachhaltige und verantwortungsbewusste Textilproduktion. Es hilft den Verbrauchern, umweltfreundliche und sozial verantwortliche Produkte zu identifizieren und trägt zu einer nachhaltigeren Textilindustrie bei.

Es ist wichtig, beim Kauf von Kinderkleidung auf diese Zertifikate zu achten, um sicherzustellen, dass die Kleidung wirklich nachhaltig ist und dass man einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Textilindustrie leistet. Man kann sich auch direkt an die Hersteller wenden und nachfragen, welche Zertifikate oder Nachhaltigkeitsinitiativen sie verwenden bzw. unterstützen.

Und wer bietet nun nachhaltige Kindermode an?

Es ist möglich und wichtig, nachhaltig zu konsumieren. Eine tolle Auswahl, um sich eine nachhaltige Capsule Wardrobe, also einen Kleiderschrank auf der Basis von minimalistischen Teilen, aufzubauen, bietet Orbasics. Das kleine Modelabel aus Berlin bietet nachhaltige Kindermode in Form von super weichen Basics. Das Label verwendet ausschließlich GOTS-zertifizierte Stoffe aus butterweicher Bio-Baumwolle. Orbasics arbeitet mit einer familiengeführten Produktion aus Portugal eng zusammen und gewährleistet dank der GOTS-Zertifizierung entlang der gesamten Produktionskette faire Arbeitsbedingungen und Löhne. Diese Produktionsschritte werden auf der Webseite ausführlich und transparent behandelt. Orbasics verzichtet dabei auf die klassischen Sommer-/Winterkollektionen und bietet eine vielseitige Ganzjahreskollektion aus unisex Teilen in wunderschönen Farben.

Der treibende Motor des Labels für nachhaltige Kinderkleidung ist die Gründerin Lilija. Nachdem sie für ihre Tochter nach hochwertiger, nachhaltiger und trotzdem bezahlbarer. Kindermode suchte, wurde sie schlichtweg nicht fündig. Nun vereint sie diese Komponenten in ihrer eigenen Marke.

Als Mutter kann sie sich gut in ihre Kunden hineinversetzen und das merkt man! Die herausragenden Bewertungen von zufriedenen Kunden beweisen, dass Nachhaltigkeit, Komfort und Bezahlbarkeit nicht miteinander konkurrieren müssen.

Wem die einfarbigen Basics zu schlicht sind, der wird bei Orbasics nicht auf der Strecke bleiben. Super süße Colorblocking Varianten bieten den gleichen kuscheligen, nachhaltigen Stoff in verschiedenen Farbvariationen.

Ihr wollt etwas tiefer in die nachhaltige Seite des Elternseins eintauchen? Auf dem Nachhaltigkeitsblog von Orbasics erhaltet ihr viele Tipps und hilfreichen Input zum Thema Nachhaltigkeit und Elternsein.

Es gibt also viele Möglichkeiten, um nachhaltige Kinderkleidung zu finden, sei es durch das Beachten von Zertifikaten und Siegeln, das Unterstützen von Nachhaltigkeitsinitiativen oder das Kaufen von gebrauchter Kleidung. Auch wenn es manchmal schwer fällt, sich von der schnelllebigen Modewelt zu lösen, so gibt es doch viele Gründe, warum sich eine Investition in hochwertige, nachhaltige Kinderkleidung auf lange Sicht lohnt. Sie trägt dazu bei, dass sich unsere Kinder wohl und gesund fühlen und gleichzeitig die Umwelt geschont wird. Let’s make the world a better place – auch durch die Wahl unserer Kleidung!

Nachhaltigkeit im Badezimmer: So leicht geht’s!

Es sind DIE großen Themen unserer Zeit: Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Müllvermeidung. Wir zeigen euch gern, wie wir Pflegeprodukte, die wir täglich benutzen, gegen umweltfreundliche Alternativen getauscht haben.

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[bigletter custom_class=””]Es sind DIE großen Themen unserer Zeit: Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Müllvermeidung. Das Schöne ist, dass – zumindest nach unserem persönlichen Empfinden – die meisten bereit sind, langfristig etwas zu ändern. Und auch wir wollen gern bewusster leben und vor allem nachhaltiger konsumieren. Aber wo fängt man da an? Am besten in den eigenen vier Wänden. Wir haben uns gemeinsam mit „Klar Seifen“ einmal unser Badezimmer und die Produkte darin vorgeknöpft. Denn allein in Deutschland werden jedes Jahr rund 2.075 Millionen Duschgel- und Shampoo-Plastikflaschen verbraucht. Eine erschreckende Zahl, oder? Dabei ist es tatsächlich ganz leicht, die tägliche Pflegeroutine nachhaltig zu gestalten.[/bigletter]

Wir möchten euch gern auf unsere Reise mitnehmen und zeigen euch gern, wie wir Pflegeprodukte, die wir täglich benutzen, gegen umweltfreundliche Alternativen getauscht haben. 

Flüssigseife gegen feste Seife tauschen.

Es ist in den letzten Jahre etwas aus der Mode gekommen: Das klassische Stück Seife. Es schäumt und reinigt genauso gut wie Flüssigseife und ist dabei sogar ergiebiger. Das Beste: Es entsteht kein Plastikmüll , denn die Seifen sind müllarm in Pappe verpackt. Die Varianten von „Klar Seifen“ gibt es in vielen verschiedenen Duftrichtungen: „Buttermilch & Limette“ passt herrlich zum Sommer oder auch „Kirschblüte & Reismilch“. Wir lieben im Familienalltag besonders die „Kinderseife“. Sie besteht, wie alle Seifen von „Klar“, aus pflanzlichen Ölen und ist frei von künstlichen Duft- und Farbstoffen. Außerdem kommt sie in einer kultigen Retro-Verpackung daher. Durch die spezielle, fünffache Walzung, sind die Seifen besonders ergiebig. Bevor sie beim Kunden ankommen, werden sie übrigens mit Liebe und Sorgfalt von Hand verpackt. Alle hier genannten Seifen sind palmölfrei – eine Umstrukturierung, die der Seifenmanufaktur sehr am Herzen liegt.

Shampoo gegen festes Shampoo tauschen.

Sich mit einem „Stück“ Shampoo die Haare zu waschen, kann erst einmal ungewohnt sein. Am leichtesten gelingt die Umstellung, wenn man das feste Shampoo zwischen den Händen reibt und es dann in die Haare einmassiert. Es kann eine Zeit dauern, bis die Haare sich auf die geänderte Pflege eingestellt haben, aber dann fetten sie weniger und haben mehr Spannkraft. Denn sie kommen nicht nur ohne umweltschädliche Verpackung aus, sondern auch ohne schädliche Inhaltsstoffe wie Silikone, Parabene, Sulfate und Paraffin. Natürlich gibt es auch festes Shampoo in unterschiedlichen Varianten, die speziell auf die Pflegebedürfnisse verschiedener Haartypen abgestimmt sind. Klar Seifen bietet drei unterschiedliche feste Shampoos an: “Lemongrass & Aloe Vera” für leicht fettendes und/oder trockenes Haar, “Vanille & Muskat” für jedes Haar und “Kamille & Brennnessel” für empfindliches Haar. Alle festen Shampoos sind vegan. Im Übrigen auch praktisch zum Verreisen, denn in der Tasche auslaufen können feste Shampoos nicht.

Rasierschaum durch Rasierseife ersetzen

Die „Klar Rasierseife für Damen“ befindet sich in einer wiederverwendbaren und dekorativen Metalldose mit Deckel, so dass man sie problemlos unter der Dusche aufbewahren kann. Nach dem Aufbrauchen, wird einfach nur das Stück Seife nachgekauft. Die Rasierseife schäumt nicht ganz so stark wie Sprühschaum, der Rasierer gleitet aber problemlos über die Haut und hinterlässt ein zartes, gepflegtes Gefühl. 

Reinigungsschaum gegen Aktivkohleseife tauschen

Zur täglichen Gesichtspflege zählt auch eine gründliche Reinigung des Gesichts. Bislang haben wir dafür einen Reinigungsschaum aus einer Plastikflasche verwendet. Neuerdings haben wir auch dieses Produkt gegen ein festes in Papierhülle ersetzt: Die palmölfreie „Aktivkohle Seife“ von „Klar“. Und die hat echte Superkräfte: Sie entfernt Verunreinigungen wie Schmutz, Bakterien, Schadstoffe und Talg und minimiert damit Unreinheiten und verbessert das Hautbild.  Zusätzlich pflegt sie mit Jojoba- und Mandelöl. Wir sind begeistert! 

Und jetzt noch mal etwas genauer: Wer sind eigentlich „Klar Seifen“?

Die kleine Seifenmanufaktur stellt bereits seit 1840 hochwertige Seifen in Heidelberg her. Heute arbeiten in dem Familienbetrieb 10 Mitarbeiter daran, den Gründergeist aufrecht zu erhalten und gleichzeitig zeitgemäß Schritt für Schritt auf Nachhaltigkeit umzustellen. Das geht in dem Traditonshaus nicht von heute auf morgen, aber wir haben selbst miterleben dürfen, wie wichtig „Klar Seifen“ die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind. Tradition ist ein ebenso wichtiges Thema: Immer noch werden fast alle Schritte der Herstellung von Hand gemacht. Noch dazu frei von tierischen Erzeugnissen und ausschließlich mit pfanzlichen Ölen aus biologischem Anbau. Neben vielen verschiedenen Seifen, findet ihr bei „Klar Seifen“ auch Düfte, Öle und Badaccessoires – alle liebevoll hergestellt in Deutschland.

Für uns ist „Klar Seifen“ der richtige Partner, um unsere Pflegeroutine nachhaltig zu gestalten.

Eure Melli & Mona

P.S. Mal sehen, welchen Lebensbereich wir uns als nächstes, unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit vornehmen. 

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Melli

Powerfrau / Nachhaltiges Design by Werkvoll

[bigletter custom_class=””]Ich möchte euch heute eine richtige Powerfrau vorstellen. Eine Mutter die ich bewundere, vor der ich den Hut ziehe für ihre tolle Arbeit die sie macht. Sie ist wirklich talentiert. Ihr Label heißt Werkvoll.

Ich habe Lena Peter vor kurzem über Instagram kennengelernt und ich staunte nicht schlecht als ich gelesen habe, dass sie mit ihrem Designten Kinderhochstuhl 2016 für den German Design Award nominiert war. 300 ihrer Leuchten schmücken ein junges Hotel in Garmisch – Leuchten hergestellt aus alten Feuerlöschern. Was sie an ihrer kleinen Werkbank eben mal im Flur entwirft und sie selbst dort herstellt soll vor allem eins sein: nachhaltig, ökologisch, aus recyceltem oder Naturmaterialien. 

Jetzt mochte ich euch das kleine Interview mit dieser inspirierenden Frau auch nicht weiter vorenthalten. Vielleicht habt ihr auch noch Fragen? Dann schreibt sie gern in die Kommentare. [/bigletter]

Mona: Liebe Lena, es freut mich sehr Dich meinen Lesern vorzustellen zu dürfen. Erzähl doch erst mal ein bisschen von Dir.

Lena: Ich bin 32 Jahre alt, Mutter von zwei wundervollen Mädels (Hanna 7, Emma 1). Wir wohnen im schönen Bayern am Starnberger See in einem kleinen Ort. Ich war schon von klein auf sehr Natur verbunden, ich liebe es in den Bergen zu wandern. Meine große hat den Waldkindergarten besucht und ich versuche mit meinem Job eine gute und nachhaltige Zukunft für meine Kinder zu schaffen, in dem ich sinnvolle Produkte kreiere.

M: Apropos Nachhaltigkeit, ist der Gedanke Nachhaltig zu Produzieren erst durch die Kinder entstanden bzw verstärkt worden? Zu welchem Zeitpunkt warst Du mit Hanna schwanger? 

L: Der Nachhaltigkeits-Gedanke war schon immer da, da bin ich sehr geprägt worden durch meine Eltern. Sie haben mich früh mit den Themen der heutigen Zeit konfrontiert. Wofür ich sehr dankbar bin. Nachhaltigkeit war also sehr präsent im Studium für mich. Ich war direkt nach meinem Bachelor-Abschluss schwanger mit Hanna und habe mich direkt selbstständig gemacht. Natürlich ist das Thema noch wichtiger und präsenter seitdem ich Mutter bin. Ich möchte meinen Kindern eine gute Zukunft ermöglichen und wünsche, dass wir das alles zusammen hinbekommen.

M: Wie bist du überhaupt zu design gekommen? 

L: Ich habe Industrial Design in München studiert und im März 2011 absolviert. Es ist absolut mein Traumberuf. Ich kann mich kreativ total austoben und liebe es mal zu fotografieren, mal zu designen, mal zu produzieren. Die Abwechslung macht es. Meine Eltern sind aber auch sehr kreativ, deswegen denke ich, ist es mir etwas in die Wiege gelegt worden.

M: Wann hattest du Deine erste Idee gehabt? Und was hat Dich an dieser Idee fasziniert und inspiriert?

L: Meine ersten Produkte entstanden schon im Studium z.b. Raumteiler STRUKTUR, weitere Produkte wie die Recyclingbackformenleuchten und den Hocker PAUL dann in der Bachelorarbeit. Den Kinderhochstuhl Ma(hl)2 habe ich vor 7 Jahren für meine erste Tochter entwickelt. Mir persönlich haben die gängigen Hochstühle nicht gefallen und ich dachte es muss mal was neues her. Die Ideen zu meinen Produkten kommen mir meist sehr spontan, aus der Situation heraus, oder wenn ich Abends im Bett liege und nicht einschlafen kann. Die meisten meiner Produkte habe ich entwickelt, da ich sie zuerst einmal selbst benötigt habe und den Markt mit meinem Design auffrischen wollte. Bei meiner Arbeit inspirieren mich meine Kinder und die Natur

M: Gibt es eine Entstehungsgeschichte zum Raumteiler Struktur?

L: Ja, ich habe den Raumteiler in meinem Praktikumssemeter (5. Semester) bei der Firma Zeitraum entwickelt. Sie haben mir als Aufgabe für einen Messestand der IMM Köln die Entwicklung eines Raumteilers gegeben. Ich hab mich dann gleich mit Pappe an ein 3-D Modell gemacht – welches dem heutigen Produkt ziemlich ähnlich sieht. Die Idee war also relativ schnell da. Nachdem wir den Raumteiler dann auf der Messe gezeigt hatten, kam er bei den Besucher super gut an. (Es sollte eigentlich nur ein Messeprodukt also Dekoobjekt für den Stand werden). Es wurde gefragt wie und wo man ihn kaufen kann, also wurde daraus ein Verkaufsprodukt.

M: Welches war dann das 1. Produkt das Du verkauft hast und was war das überhaupt dann für ein Gefühl?

L: Mein erstes Produkt, dass ich verkauft habe war/waren Backformenleuchten. Die Leuchten hatte ich in meiner Bachelorarbeit entwickelt und Personen aus meinem Bekanntenkreis fanden sie so super, dass sie mir gleich welche abgekauft haben. Ich erinnere mich, dass kurz darauf eine Bäckerei 10 Stück bestellt haben, dass war für mich ein reißen Erfolg. Und einfach ein tolles Gefühl, dass jemand mein Produkt, dass ich entworfen und produziere habe, kaufen möchte.

M: Mir sind die Produkte mit den Feuerlöschern direkt aufgefallen und war von dem Design Gedanken, etwas wieder zu verwenden, sehr angetan. Wie ist diese Idee dazu entstanden?

L: Vor ca. 5 Jahren war ich auf einer Messe in Nürnberg. Es war eine Endverbrauchermesse und der verkauf lief sehr gut (Hochstuhl, Backformenleuchten, Hocker Paul, Raumteiler STRUKTUR). Genau die Messe war aber auch der Auslöser für die Produktserie FIRE. Ein Insolvenzverwalter hatte 10.000 alte Feuerlöscher auf Lager und wollte sie verschrotten, als er gesehen hat, dass ich aus alten Dinge neue hochwertige Produkte produziere, hat er mich gefragt, ob ich die Feuerlöscher nicht haben möchte. Ich habe mich damals leider erstmal nur für 2000 Stück entschieden. Ich hatte ja noch keine Idee oder Ahnung was daraus werden könnte. Im Nachhinein bereue ich total, dass ich nicht die restlichen auch noch „retten“ konnte. Damals hatte ich kein Lager und somit zu wenig Platz.

Als erstes habe ich diese im Ganzen als Kerzenhalter/Vase mit unterschiedlichen Motiven entworfen. Danach habe ich Sie mit meiner Säge geteilt und somit Leuchten und Dosen erhalten. Die Feuerlöscher sind aus hochwertigen Aluminium und ideal für Produkte. Nach und nach kamen dann immer mehr verschieden Produkte hinzu, und es ist noch nicht vorbei – ich arbeite weiter an neuen Produkten aus den Feuerlöschern. 

M: Aus Zufällen entstehen meist wundervolle Ideen. Wann hast Du gemerkt das es nicht nur ein Hobby sein sollte?

L: Direkt nach meinem Studium. Die ersten Jahre habe ich von Grafik- und Webdesign sowie Fotografie gelebt. Danach meinen Onlineshop aufgebaut und immer mehr Produkte kreiert und produziert. Dabei macht es mir so viel Spaß wirklich von Anfang dem Design bis zum Ende der Produktion sowie Vertrieb komplett dabei zu sein. Mein label „werkvoll“ ist somit ein One-Woman-Unternehmen. 

M: Wie bekommst Du das neben der Familie gemeistert? Wie sieht Dein Tagesablauf aus und wirst Du von anderen unterstützt?

L: Job und Familie unter einen Hut zu bekommen ist oft nicht so einfach. Aber mir war von Anfang an klar, dass ich selbstständig arbeiten und auch für meine Kinder da sein möchte (keine Tagesmutter etc.) Meine Kinder sollen erst mit 3 in den Kindergarten und eine Mama haben die Rund um die Uhr für sie da ist. Deswegen ist mein Schreibtisch mit PC im Wohnzimmer  – wo ich konzentriert arbeiten kann wenn die kleinste schläft und die große in der Schule ist, oder Abends wenn die kleinen schon im Bett sind.

 Meine Werkbank steht im Flur , hier baue ich z.b. die Leuchten zusammen, wenn die beiden Mädels im Kinderzimmer spielen. Oder ich nehme mein Werkzeug und gehe in den Garten, wo die Kinder nebenbei spielen können und ich produziere. Meine Säge und somit die „lauten Maschinen“ sind im Keller – hier kann ich Lärm machen, wenn die Omi da ist und nach den Kindern schaut. Das Lager befindet sich auch im Keller und im Garten im alten „Hühnerstall“ hier ist es ziemlich voll.

Wir wohnen derzeit noch in einer Mietwohnung und ich bin sehr dankbar, dass unser Vermieter mir so viel Raum für meine Arbeit lässt. Mein Mann ist auch selbstständig und arbeitet ein paar Orte weiter weg. Er unterstützt mich sehr, indem er meine verpackten Bestellungen/Pakete mit zur Post nimmt (ist oft nicht so einfach mit Kind auf dem Arm, Pakete weg zu bringen), und er kümmert sich auch mal um die Kinder, wenn ich noch arbeiten muss. Alles im Allem klappt das ganz gut und ich bin wahnsinnig froh, das glück zu haben mit meinem beruf so viel für die Kids da sein zu dürfen und zu können. Die Große werkelt auch gerne schon mal mit und sagt „ ich werde mal Feuerlöscher-Desingerin“.

M: Ich kann das sehr gut nachvollziehen und aus Erfahrung sagen, dass Mutter zu sein und nebenher noch einen Shop zu führen, alles andere als leicht ist. Was ist dir wichtig bei deinen Produkten und design?

L: Bei meinen Produkten steht an oberster Stelle, dass sie nachhaltig sind. D.h. dass sie entweder aus recycelten Materialien bestehen oder auch hochwertigen Naturmaterialien. Meine Produkte müssen beständig, langlebig sein und haben oft viele Funktionen – somit kann man sie vielseitig nutzen. Das Design ist meist schlicht, einfach gehalten und die Produkte somit zeitlos und langlebig zu nutzen. Ich finde wir haben es als Aufgabe eine gute und besser Zukunft für unsere Kinder zu schaffen. 

M: Wie lang dauert es von der Idee bis zur finalen Umsetzung?

L: Das geht meinst relativ schnell, die Ideen sind Gott sei dank immer ziemlich flink im meinem Kopf und dann auch schnell im ersten 3-D Modell (ich zeichne nicht viel, sondern baue direkt ein Prototyp). Leider liegen aber einige Produkte noch auf meinem Schreibtisch, die ich nicht habe umsetzen können. Das liegt vor allem an der fehlenden Zeit mit zwei Kinder, Haushalt und der laufenden Arbeit.

M: Welches ziel strebst du momentan an?

L: Ich möchte definitiv auch in Zukunft nicht nur designen, sondern meine Produkte auch produzieren. An allen Arbeitsschritten beteiligt sein und womöglich alle Aufgaben weiterhin selbst erledigen. Ich würde mich freuen, wenn viele mein Label mit meinen Produkten kennenlernen und vorallem meine Geschichte dahinter kennen

M: Es ist wirklich sehr beeindruckend, wie du als Mama zweier Kinder deine Träume in einem Beruf verwirklichst. Viele junge Mamis träumen nur davon, vielleicht nur ein bisschen mehr Zeit für sich zu haben oder (Teilzeit-) Job, Familie, Haushalt und Termine jeden Tag unter einen Hut zu bekommen. Hast du einen Rat für sie?

L: Ich schätze es wirklich sehr und bin dankbar für mein „Glück“ eben für meine Kinder da sein zu können und gleichzeitig meiner Leidenschaft dem Design nach zu gehen. Das ist nicht selbstverständlich, aber ich habe eben auch hart dafür gearbeitet (bzw tu es immer noch). 

Mein Rat an alle:

Seit mutig, traut euch eure Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen und lebt eure Träume, dann werden sie auch Wirklichkeit. Die Energie für die „Doppelbelastung“ hat man auch nur dann, wenn man wirklich dahinter steht und es einem Spaß macht.


Aufbau des Raumteilers Struktur
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Werkvoll by

Lena Peter