Ich habe festgestellt, dass das Thema Geburt vielen Frauen Angst einflösst und die Geburt gar nicht mehr als etwas Natürliches gesehen wird.
[bigletter custom_class=””]Warum hört man fast ausschließlich Horror Stories von Geburten? Wie soll sich eine Schwangere denn so positiv auf die Geburt ihres Babys einstellen?
Auch in meiner Schwangerschaft habe ich wirklich, bis auf eine einzige Freundin, nur gruselige Geschichten über Wehen und den Geburtsverlauf gehört.
Ich habe festgestellt, dass das Thema Geburt vielen Frauen Angst einflösst und die Geburt gar nicht mehr als etwas Natürliches gesehen wird.
Das hat mir nicht wirklich Mut gemacht, aber ich hatte ein tiefes inneres Gefühl in mir, dass mir sagte, dass es auch anders gehen kann. Und so habe ich recherchiert und ausprobiert, was mir in meiner Schwangerschaft gut tut und was mir für den großen Tag helfen könnte.
Ich erzähle Dir heute vom Tag der Geburt meiner Tochter Suri und was mir geholfen hat, mich optimal auf eine natürliche Geburt vorzubereiten. Denn von mir gibt es einen Bericht m(einer) Traumgeburt.[/bigletter]
Der große Tag
Am Dienstag Morgen des 19.9.2017 bin ich mit leichten Rückenschmerzen aufgewacht. Es hat sich angefühlt, als bekomme ich meine Tage, also nicht sonderlich schmerzhaft für mich. Ich war 1 Woche vor ET und Suri ist mein erstes Kind. Daher hab ich mir nicht weiter Gedanken gemacht, dass es sich hier tatsächlich schon um Wehen handeln könnte.
Die Rückenschmerzen zogen sich bis zum frühen Nachmittag. Ich hatte noch eine Behandlung bei meiner Osteopathin und danach habe ich mich hingelegt, um ein wenig zu schlafen. Die Schmerzen waren verflogen.
Am Abend gegen ca. 19:30 Uhr hatte ich plötzlich wieder Rückenschmerzen, diesmal stärker und intensiver. Und – sie kamen wellenartig. Ich war zu diesem Zeitpunkt alleine zu Hause, da mein Mann beim Zahnarzt war.
Plötzlich musste ich auch ständig auf die Toilette rennen. Mein Körper bereitete sich vor und entleerte sich, um es mal so auszudrücken. Und da ist dann auch mein Schleimpropf abgegangen, ein Zeichen, dass die Geburt los geht. Was soll ich sagen, ich war total entspannt. Ich habe meine Doula informiert, dass sie schon mal bescheid wusste und meinen Mann hab ich nicht aus der Behandlung geholt, weil ich super gut erstmal alleine klar kam.
Ich habe mir Badewasser eingelassen und wollte mir etwas Ruhe in der Wanne gönnen. Pustekuchen, keine 5 Minuten später war ich wieder draußen, weil die Wehen sehr regelmäßig und sehr intensiv kamen und ich mich im Wasser nicht entspannen konnte.
Mein Gymnastikball war die nächste Zeit mein bester Freund.
Mein Mann kam um 20:30 Uhr nach Hause und war mehr als überrascht, als ich ihm verkündigte, dass es jetzt los ginge. Etwas geschimpft hatte er, dass ich ihn nicht nach Hause geholt habe.
Um kurz nach 21:00 Uhr hatte ich Kälteschauer und wir fragten meine Doula, ob das normal sei. Ja, ist es, nur dass man da schon weiter im Geburtsverlauf fortgeschritten ist, was wir nach nur 1,5 Stunden Wehen ja nicht vermutet hatten.
Mein Mann wurde etwas panisch, ich konnte es in seinem Gesicht sehen. Aber er war toll! Hat mir meine Playlist für die Geburt angeschaltet und das Licht gedämmt, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.
Um ca. 22 Uhr haben wir unsere Doula gebeten zu uns zu kommen, denn die Wellen kamen nun wirklich in kurzen Abständen. Mir ging es aber super gut. Ich war total in meiner Entspannungsphase und habe alles angewandt, was ich, unter anderem in meinen HypnoBirthing Kurs, gelernt hatte.
Als Cyd, unsere Doula, eine halbe Stunde später eintraf, hat sie mir bei den Höhepunkten der Wehen geholfen. Sie gab mir eine Wärmflasche und hat meinen unteren Rücken mit Steinen massiert. Mein Mann hatte im Vorfeld schon spezielle Punkte am Rücken „gedrückt“, um mich zu unterstützen.
Eine Stunde später machten wir uns auf den Weg in die Klinik. Ich hatte das Gefühl, ich möchte jetzt dort sein.
Die Fahrt war für mich anstrengend. Ich sollte auf den Knien auf der Rückbank sitzen und habe nach hinten aus dem Fenster geschaut. Mein Doula meinte, es sei für den Wehenverlauf besser, jetzt nicht auf meinem Popo zu sitzen.
Knappe 25 Minuten später waren wir endlich in der Klinik angekommen und die Diensthabende Hebamme wurde gerufen. Inzwischen war es 00:30 Uhr und die Hebamme hatte eine leise Ahnung als sie mich sah. Sie lag auch goldrichtig.
Sie brachte uns gleich in den Geburtsraum und wollte als aller erstes sehen, wie weit mein Muttermund geöffnet ist. Und, Ihr glaubt es nicht, ich war bereits vollständig auf 10 cm geöffnet. Wie bitte? Nach so kurzer Zeit? Die Hebamme war so überrascht, weil ich nach wie vor die Ruhe selbst war, dass sie selbst etwas hektisch wurde und ihre Kollegen rief, damit wir gleich loslegen konnten.
Es hieß also, dass ich bereits bei der nächsten Wehe pressen könne. Auch hier gab es kein Geschrei von mir oder dergleichen, wie ich es aus dem Fernseher kannte. Ich war konzentriert und entspannt und habe versucht zu pressen.
Die Atmosphäre in der Klink würde übrigens meinen Wünschen angepasst, die ich in meinem Geburtsplan niedergeschrieben hatte. Somit war das Licht gedämmt und meine Musik wurde abgespielt.
Nachdem die Wehenphase zur Öffnung der Muttermunds wirklich sehr schnell verlief, hatte sich die Austreibungsphase etwas gezogen. Man sah das Köpfchen zwar bereits, aber es ist auch immer wieder verschwunden. Trotz allem wurde mir Zeit gelassen, keiner verbreitete Hektik. Natürlich wurden die Herztöne ständig überprüft, damit es der Kleinen auch gut geht.
Leider hatte sich nichts getan, auch nach mehrmaligen Positionswechsel.
Laut meiner Hebamme war es jetzt an der Zeit mich zu unterstützen. Aber, keiner hat hier gegen meinen Willen gehandelt. Ich war zu jeder Zeit selbstbestimmt.
Sie erklärte mir, dass sie mir bei der nächsten Wehe helfen wird, indem sie auf meinen Bauch drückt, wenn das für mich in Ordnung sei. Ich stimmte zu. Gesagt, getan! Und zack, war meine Tochter geboren, nach gerade mal 6,5 Stunden Wehen.
Jetzt war auch klar warum die Austreibungsphase etwas mühsamer war. Suri wollte mit Kopf und Hand gleichzeitig raus, aber die Hand an ihrer Wange war dann doch etwas im Weg – mein kleines Supergirl.
Es kommt aber nicht darauf an, wie lange man braucht sein Kind auf die Welt zu bringen. Ich möchte Euch nur gerne berichten, dass es möglich ist, ein wunderschönes Geburtserlebnis zu haben und man auch wenn es Abweichungen gibt, weiterhin selbstbestimmt sein kann.
Ich finde allerdings, dass eine gute Vorbereitung das A und O ist.
Meine Vorbereitung
Zur Vorbereitung hat mir definitiv am meisten der HypnoBirthing Kurs geholfen. Hier wurden alle Ängste im Vorfeld im Detail besprochen und bis zum Ende der Kurses aufgelöst. Des Weiteren haben wir sehr viele Meditationsübungen gemacht und die Atemtechniken geübt. Ich war am Ende wirklich in der Lage, mich selbstständig in einen Zustand der reinen Entspannung zu versetzen. Wir wurden im Kurs positiv und mental auf die Geburt eingestellt.
Was ich auch nicht missen möchte, waren meine Behandlungen bei der Akupunktur- und Osteopathin.
Und Sport ist meiner Meinung nach auch super wichtig. Der Körper einer Frau leistet schließlich Höchstarbeit und einen Marathon würde man auch nicht ohne Vorbereitung bestreiten. Meine Sportarten, die ich bis ein paar Tage vor der Geburt ausgeübt habe, waren Schwangerschaftsyoga- und pilates.
Ihr werdet Euern Weg finden, da bin ich mir ganz sicher.
…die zweite Schwangerschaft war eher wie ein Marathonlauf – nur ohne Zuschauer, die einen 42 km, äh 42 Wochen, eifrig anfeuern würden.
[bigletter custom_class=””]Meine zweite Schwangerschaft war eigentlich ein Traum, denn ich bekam sie in den ersten Monaten gar nicht richtig mit. Zu sehr war ich mit unserem ersten Sohn, bald drei Jahre alt, beschäftigt, der noch nicht in den Kindergarten ging und auf Grund seiner „Sturm- und Drangphase“ (ohne Mittagschlaf!) den ganzen Tag von früh bis abends beschäftigt werden wollte. Nur selten konnte ich meinen Gedanken nachhängen, mir über den Bauch streicheln und Kontakt zu meinem zweiten Baby aufnehmen. Ich hatte einfach keine Zeit mich richtig zu freuen, gespannt zu sein, jedem Arzttermin gespannt entgegen zu fiebern, Erinnerungszeilen in ein Buch zu schreiben oder Bauchfotos zu schießen… Habe ich die erste Schwangerschaft wie wahrscheinlich viele viel mehr genossen und auch zelebriert, ja, wurde ich sogar viel mehr umsorgt wie in einem Wellnessurlaub, stellte sich die zweite Schwangerschaft eher wie ein Marathonlauf dar – nur ohne Zuschauer, die einen 42 km, äh 42 Wochen, eifrig anfeuern würden. Besonders, als es gegen Ende doch noch beschwerlich wurde ob einer bleiernen Müdigkeit und dem wachsenden Bauch, habe ich mir doch das ein oder andere Mal diese Fürsorge von allen Seiten gewünscht, die in der ersten Schwangerschaft irgendwann manchmal nervte, weil sie zu viel des Guten war. Und dann waren es nur noch 10 Wochen bis zum errechneten Termin…[/bigletter]
Meine Frauenärztin erwähnte bei einem der letzten Termine ganz beiläufig, dass „er sich noch nicht gedreht“ hätte, aber „die im Marienhospital ja beides“ können. Wohl gemerkt, es war eine beiläufige Bemerkung, denn es hatte sich schon bei den vorherigen Terminen gezeigt, dass der Kleine im Bauch eher bewegungsfaul war und sich meistens in der gleichen Position beim Ultraschallshooting zeigte. Meistens bin ich sogar mit dem Satz aus der Praxis gegangen: „Sorry, leider habe ich heute kein Foto für dich“, denn der Kleine versteckte auch meist sein Gesichtchen. Ich fragte sodann auch eher beiläufig, was es denn heißen würde, wenn er sich gar nicht mehr drehen würde. Meine Frauenärztin, eine sehr empathische, aber auch ehrliche und direkte Person, meinte, dass eine Geburt in Beckenendlage kein Problem sein würde, sie mich dann aber zu gegebener Zeit in die Geburtsklinik für weitere Gespräche überweisen würde. Da war er das erste Mal, der rosa Elefant…
Genau vier Wochen später, zum nächsten Kontrolltermin bei der Frauenärztin, zeigte sich, dass sich der Kleine immer noch nicht gedreht hatte. Wir befanden uns bereits in der 34. Schwangerschaftswoche, so langsam war also Endspurt angesagt. Ich bekam die angekündigte Überweisung für das Krankenhaus, wo ich noch am gleichen Tag einen Termin für eine sogenannte „Risikosprechstunde“ machte.
Am Donnerstag, den 14. Februar, zu Valentinstag, wartete ich im Krankenhausflur neben dem Kreißsaal, wo ich bereits vor fast drei Jahren schon entbunden hatte, auf mein Gespräch mit einer der Ärzte. Nach unendlicher Wartezeit, denn in diesem Krankenhaus werden im Jahr etwa 2.000 Babies geboren und es herrscht quasi mehr oder weniger immer Hochbetrieb, kam die nette Ärztin und klärte mich über die sogenannte Beckenendlage auf. Natürlich hatte ich bis dahin auch schon Dr. Google gewälzt. Ich war sowohl darüber informiert, wie solche Geburten in Steißlage ablaufen könnten, als auch, dass immer häufiger zu Kaiserschnitten geraten wird, weil eine Studie einmal belegt haben wollte, dass Geburten in Beckenendlagen mit einem viel höheren Risiko für Mutter und Kind verbunden seien. Diese Studie hatte auch zur Folge, dass immer weniger Ärzte und Geburtshelfer darin ausgebildet wurden, die speziellen Handgriffe und Besonderheiten für eine Spontangeburt in BEL zu erlernen, sodass es ergo immer weniger Krankenhäuser gibt, in deren Geburtseinrichtungen Spontangeburten in Beckenendlage durchgeführt wurden.
Das Marienhospital in Bonn ist aber noch eines der wenigen Krankenhäuser, wo die Ärzte und Hebammen solche Geburten natürlich begleiten, mit der Betonung, dass es gerade Beckenendlagengeburten seien, bei denen so wenig wie möglich eingegriffen werden würde und im Idealfall alles ganz fließend und von allein gehen würde. Einzig eine PDA würde bereits von vornherein gelegt werden und es würde immer ein OP Team für einen Notkaiserschnitt bereitstehen. Bevor es aber überhaupt zu einer Geburt in BEL kommen könnte, bietet auch dieses Krankenhaus eine äußere Wendung an und zu Hause könne ich versuchen das Kind zur Drehung zu bewegen, in dem ich die „Indische Brücke“ mache oder meine Hebamme nach Akkupunktur und/oder Moxing fragen würde. Ich entschied mich an diesem Tag gegen eine „äußere Wendung“, denn mein Bauchgefühl sagte mir, dass es ja irgendeinen Grund geben würde, warum sich der Kleine in mir noch nicht in die „richtige“ Geburtsposition gedreht hatte und überhaupt:
Wenn die Beckenendlage doch eigentlich nicht mehr oder weniger Risiken hat als eine Spontangeburt mit dem Kopf voran, warum dann die vorherigen angebotenen Versuche das Kind zu drehen, warum dann von vornherein schon einen Kaiserschnitt in Betracht ziehen? Hallo rosa Elefant, der zweite…
Ich fühlte mich von der Ärztin im Krankenhaus sehr gut beraten und aufgeklärt und entschied mich nach diesem Gespräch dafür, alles auf mich zukommen zu lassen und mich quasi vertrauensvoll in die Hände des Ärzteteams zu begeben und eine Spontangeburt in Beckenendlage zu probieren, wenn es denn so sein sollte. Das mit dem Moxing, der Akkupunktur und der „Indischen Brücke“ vergaß ich auch gleich wieder – was sollte das im Ernst bringen? Tief in mir drinnen regte sich auch irgendwie eine Stimme, die immer wieder ganz leise fragte: Sollte es wirklich soweit kommen?
In den nächsten Tagen machte ich mir dann doch sehr viele Gedanken – also nichts mehr mit einfach auf mich zukommen lassen, rosa Elefant sei Dank. Ich ließ meine bis dahin ja sehr unauffällig verlaufene zweite Schwangerschaft Revue passieren. Ein paar Besonderheiten hielt ich dabei im Kopf fest:
Zu Beginn der Schwangerschaft war auf dem Ultraschallbild ein Hämatom zu sehen. Ein kleines Hämatom, das einfach so verschwunden war beim nächsten Termin. Ich hatte also weder Blutungen, noch deutete etwas auf einen Zwilling hin, noch war die Schwangerschaft tatsächlich gefährdet.
Ich erinnerte mich an einen Traum ganz zu Beginn der Schwangerschaft, noch vor dem ersten Termin beim Frauenarzt. Ich träumte, dass ich mein kleines, ungeborenes Baby sah, wie es mich mit schmerzverzerrtem Gesicht anschrie. Das war schon echt etwas gruselig.
Ich hatte eine Plazenta bipartita, wie beim Feinultraschall festgestellt wurde. Keine Komplikation, aber etwas, worauf bei einer Spontangeburt geachtet werden musste, um die Nachgeburt vollständig zu erhalten.
Meine erste Geburt war nicht einfach und endete nach gefühlter Ewigkeit mit einer Saugglockengeburt – und das, obwohl mein Erster mit dem Kopf voran richtig lag. Irgendwie habe ich wohl doch ein unverarbeitetes Geburtstrauma erlitten.
Die Meinungen und Äußerungen meines Umfeldes: „Oh, Beckenendlage? Das ist aber nicht so gut.“ „Hm, machst du dann einen Kaiserschnitt?“ „Also ich kenn‘ eine, die hatte auch Beckenendlage und dann wurde es ein Notkaiserschnitt!“ „Dreht er sich noch?“ „Hat er sich schon gedreht?“ Alles in allem wäre es im Nachhinein besser gewesen, hätte ich nichts über die Lage des Babies im Bauch gesagt, denn wie man sieht, war mein Umfeld genauso schlau wie ich: Beckenendlage ist irgendwie nicht normal und nun?
Über Karneval dann, der im Rheinland ja ordentlich gefeiert wird, hatte ich plötzlich meinen absoluten Tiefpunkt erreicht. Die ach so unkomplizierte Schwangerschaft – alles brach auf einmal auf mich herein. Ich verbrachte die Tage meistens im Bett, heulend, grübelnd, völlig fertig mit der Welt. Ich wollte niemanden sehen, war zu nichts im Stande und nur froh, dass sich mein Mann um meinen Sohn kümmerte. Plötzlich wusste ich nämlich überhaupt nichts mehr. Alles kreiste in meinem Kopf umher. Die Äußerung meiner Frauenärztin, mit der alles anfing, die Risikosprechstunde im Krankenhaus, um eigentlich einen Fahrplan und Sicherheit zu bekommen, die Meinungen meines Umfeldes, die Informationen aus dem Internet, die Erinnerungen an meine erste Geburt… Ich bekam eine gewisse Angst. Eine Angst um mich, eine Angst um das Ungeborene. Die oben genannten Besonderheiten mischten sich mit einem seltsamen Gefühl, das mich plagte. Irgendetwas klopfte im Inneren an die Tür meines Verstandes, zog alles in Zweifel und verunsicherte mich zutiefst. Ich konnte noch so rational denken und überlegt handeln, irgendetwas wollte mir etwas sagen…
Was ist, wenn ein Kaiserschnitt doch besser ist? Oder anders formuliert: Wenn alle sagen, dass du nicht an einen rosa Elefanten denken sollst, denkst du doch an einen rosa Elefanten!
Am Rosenmontag wachte ich dann morgens auf und wusste: Es wird ein Kaiserschnitt. Das ist jetzt das einzige, was uns noch retten kann. Das war sie, diese Erkenntnis, die mich aus dem tiefen Loch herausholte. Dieses Klopfen an die Tür meines Verstandes, dieses unbestimmte Gefühl, das sich in mir breit gemacht hatte und die ganze Zeit einen Ausweg durch die vielen Gedanken, Überlegungen, Daten und Fakten gesucht hatte: Es war mein Bauchgefühl! Und plötzlich war ich zutiefst entspannt. Ich fühlte mich tief in mir drinnen wie ausgewechselt: ausgeglichen, in mir ruhend, sicher, entschieden. Die Tränen vom Wochenende, alle Sorgen waren wie weggeblasen. Ich wusste, was zu tun war, zum Wohle meines ungeborenen Babies und mir.
Am Aschermittwoch hatte ich schon meinen nächsten Termin beim Frauenarzt und ich erzählte ihr von diesem Gefühl, von dieser Entscheidung, die ich beim Aufwachen am Rosenmontag hatte. Und für das, was sie mir daraufhin sagte, bin ich bis heute dankbar:
Das einzige, was zählt, ist das Gefühl der Mama, nichts anderes!
Sie warf dann noch einen Blick in den Geburtsbericht meines ersten Sohnes, um dort ggf. einen (medizinischen) Anhaltspunkt als Untermauerung meines Bauchgefühls zu erhalten und siehe da: Mein erster Sohn wurde sehr früh mit der Saugglocke aus dem Geburtskanal geholt, da sich seine Werte rapide verschlechtert hatten. Nicht erst am Ende oder als letzte Unterstützung, sondern früher, weil es einfach nicht mehr vorwärts gegangen wäre und dann wohl auch kein gutes Ende genommen hätte. Sie meinte, dass es schon eine Art Geburtstrauma ist, dass ich erlitten habe und mich diese Erinnerungen, wenn auch mehr unbewusst, bei einer Spontangeburt in Beckenendlage hemmen würden. Ich ging mit einem sehr zufriedenen Gefühl und einer Überweisung der Ärztin für das Krankenhaus aus der Praxis, dass ein Kaiserschnitt erwünscht sei.
Noch im Auto auf dem Parkplatz vor der Praxis rief ich im Krankenhaus an, um einen Termin zu machen, denn es waren nur noch drei Wochen bis zum errechneten Geburtstermin. Nach schier endlosen Minuten in der Warteschleife, in dem sich die Sekretärin mit einer Ärztin unterhielt, bekam ich die Nachricht: „Ihr Termin ist am Mittwoch, den 20. März.“ Frühlingsanfang. Ich ruhte in mir, war völlig entspannt und rief meinen Mann an. An meiner Stimme, die für ihn ganz anders als die letzten Tage war, wusste auch er, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Am Ende zählt das Bauchgefühl, das, was die Mama sagt und fühlt und nichts anderes!
[bigletter custom_class=””]Auch über den Kaiserschnitt hatte ich schon viel gelesen. Ablauf, Risiken, Gründe usw. Es gibt ja nichts mehr, worüber man sich nicht mehr im Internet informieren könnte. Doch das alles war nicht mehr so wichtig wie mein Bauchgefühl, das mir die absolute Sicherheit gab, dass es alles so laufen würde, wie es vorgesehen war. Ja, es kam mir so vor, als wäre ich endlich im richtigen Film. Man könnte sogar von Schicksal reden. Der Traum zu Beginn der Schwangerschaft, die medizinischen Besonderheiten, die alle für sich genommen kein Risiko waren, aber in der Summe vielleicht schon und der unumstößliche Fakt, dass es einen Grund gegeben haben muss, warum sich der Kleine bis zuletzt nicht gedreht hatte, auch wenn man ihn medizinisch nie wird erklären können – alles hatte sich wie ein verlorenes Puzzle zu einem großen und ganzen Bild in einem festen Rahmen zusammengefügt.[/bigletter]
Kaiserschnitt
– so sollte es also kommen.
Die letzten Tage vor dem Termin verliefen sehr ruhig. Wir genossen noch ein gemeinsames Familienwochenende. Ich überprüfte noch einmal in Ruhe meine schon seit Wochen gepackte Kliniktasche und wurde mir bewusst, dass dies die letzten Tage und Stunden mit meinem Sohn und Mann zu dritt waren. Ab Mittwoch, den 20. März, würde sich unser Leben auf ein Neues auf den Kopf stellen.
Wir organisierten den Tagesablauf für den Tag vor dem Termin
Das war mir sehr wichtig – dass jetzt alles nach Plan lief, ohne Stress, besonders auch für meinen Sohn. Er sollte bei meinen Eltern übernachten, wir wollten einer Freundin noch zum Geburtstag gratulieren fahren und dann sollte mein Mann mich ins Krankenhaus fahren. Geplant, gesagt, getan. Der 19. März war ein herrlicher Frühlingstag mit Wärme und Sonne pur! Nachdem ich vormittags im Krankenhaus vorstellig geworden war und ich einen Haufen Papierkram unterschreiben musste – Aufnahmeanträge, OP-Verlauf und Risiken, Beratung und Ablauf über die Betäubung – konnte ich noch einmal raus und sollte erst am Abend wieder im Krankenhaus erscheinen. Wenn nichts mehr dazwischenkam, sollte ich am nächsten Morgen die erste sein: 08:00 Uhr, Kaiserschnitttermin, eine Woche vor errechnetem Geburtstermin. Dass es nur 5 Tage vor errechnetem Termin waren, mit dem Risiko, dass es ja hätte jederzeit noch vorher losgehen können, fanden wir im Nachhinein sehr gut, denn jeder Tag länger im Bauch, konnte nur gut für den Kleinen sein. Wer weiß, wann er sich denn tatsächlich selbst auf dem Weg gemacht hätte, vielleicht ja auch erst eine oder sogar zwei Wochen nach dem errechneten Termin? Wir werden es nie erfahren, aber es spielte keine Rolle mehr, denn mein Bauchgefühl gab mir immer noch die absolute Sicherheit darüber, dass alles gut gehen würde, dass es jetzt so und nicht anders sein sollte.
Ich bezog mein Krankenhauszimmer und erfuhr von der Schwester, dass ich morgens gegen 5 Uhr einen Einlauf bekommen würde, um den Darm zu reinigen und dass ich dann noch einmal duschen gehen könne und bis 7 Uhr fertig sein sollte. Ich war ein bisschen wie programmiert, aß in Ruhe mein Abendessen, machte mich bettfertig, schrieb noch mit meinem Mann und schlief relativ ruhig, sofern das in einem Krankenhaus überhaupt möglich ist. Auf der Station war es aber relativ ruhig, sodass ich nur selten von anderen Babies oder Türenknallen geweckt wurde.
Morgens kam dann die Schwester und ich erhielt meinen allerersten Einlauf überhaupt. Es war gar nicht so schlimm oder schwer, wie ich mir das vorgestellt hatte. Danach duschte ich in Ruhe, wusch meine Haare, zog meine bereitgelegten Trombosestrümpfe und den Kittel an und war pünktlich kurz vor 7 Uhr fertig. Ich sah aus dem Zimmerfenster und sah meinen Mann, der eine letzte Nacht in Ruhe allein zu Hause verbringen konnte, da unser großer Sohn schon bei meinen Eltern war. Kaum, dass er auf meinem Zimmer war, kam auch schon eine Schwester und zusammen mit meinem Mann schoben sie mich nach unten durch die Krankenhausflure bis zum Kreißsaal. Alles lief völlig routiniert, geplant und pünktlich ab. Die Hebammen und Schwestern, alle waren pünktlich, alles lief tatsächlich einfach wie am Schnürchen ab. In einem Kreißsaal wurde mir von meiner Hebamme ein Blasenkatheter gelegt, was völlig kurz und schmerzlos war. Ich bekam einen Zugang auf dem Handrücken gelegt und vorsorglich schon eine Antibiotika Infusion, da bei mir bei einem Test bei der Frauenärztin Streptokokken B Bakterien festgestellt wurden. Ich lag in meinem Bett in dem warmen Kreißsaal, mein Mann neben mir und wir warteten. Die Uhr tickte langsam und dann war es schon kurz vor 8 Uhr. Wir wurden in den OP-Raum gebracht bzw. ich. Mein Mann sollte in einem Vorraum zurückbleiben, wo er Mundschutz und Kittel erhalten würde und warten musste, bis bei mir die Betäubung erfolgt sei. Dies war der allererste Moment, wo sich kurz ein Gefühl der Unsicherheit und Angst in mir breit machte, denn jetzt ging es wirklich los, jetzt gab es kein Zurück mehr. In den Augen meines Mannes sah ich die gleiche Angst. Wir flüsterten uns ein „Ich liebe dich“ zu und dann ging die Tür zwischen uns zu. Mein Mann sagte mir im Nachhinein, dass das Warten vor dem OP-Raum für ihn wie eine Ewigkeit war. In Wahrheit waren es nur 15 Minuten.
Im OP-Raum herrschte Hochbetrieb. So viele mit Mundschutz vermummte Personen waren darin beschäftigt, so viele, die sich mir mit guter Laune höflich vorstellten, dass ich einfach immer nur ein einfaches „Hallo“ herausbrachte und fasziniert und in mir ruhend einfach alles geschehen ließ. Zuerst wurde ich von meinem Bett auf die OP-Liege verfrachtet, auf die ich mich setzen sollte. Die Narkoseärzte und -helfer stellten sich vor und erklärten mir die nächsten Schritte. Sie waren alle so unglaublich nett und strahlten Ruhe und Sicherheit aus – was sollte schief gehen? Ich sollte mich zuallererst nach vorn beugen, eine Schwester oder auch die Hebamme stand vor mir und stützte mich an den Schultern. Der Narkosearzt setzte zunächst eine Spritze, die die Haut betäubte. Es piekte kurz. Danach legte er die Spinalanästhesie, wovon ich nichts mehr spürte außer einen leichten Druck. Das war der wichtigste und kritische erste Punkt, denn es durfte beim Stechen nichts daneben oder zu weit gehen. Alles lief glatt und ich wurde auf die OP-Liege gelegt. Ich wurde verkabelt und bekam Infusionen und dann kam schon der Chefarzt, stellte sich vor, der Sichtschutz wurde aufgebaut und mein Mann kam zu mir. Er setzte sich rechts von mir und die nächsten Minuten vergingen, indem überwacht wurde, dass die Betäubung wirkte und es mir gut ging. Am Bauch wurde ich wohl abgeklebt und eingepinselt, doch das sah ich nicht mehr. Ein erster Test des Anästhesisten erfolgte, in dem er mir eine kalte Flüssigkeit auf den Bauch und die Schultern sprühte und fragte, ob ich das noch spüren konnte. Ich spürte alles noch absolut!
Oh, das sollte aber nicht so sein
sagte er.Die Betäubung wirkte offenbar noch nicht und ich bekam kurz Panik, ob irgendetwas nicht stimmte. Dann verspürte ich aber ein leichtes Kribbeln in den Zehen wie Ameisen. Es ging los, die Betäubung setzte zu wirken ein. Dabei fiel mein Blutdruck und Puls dann auch soweit ab, dass mir etwas zur Kreislaufstabilisation gespritzt werden musste. All das nahm ich in diesem Moment nicht wirklich wahr. Ich fühlte mich im wahrsten Sinne wie betäubt, war benommen und verstand die Erklärungen der Ärzte, Schwester und meines Mannes nicht mehr wirklich. Verlor ich gleich das Bewusstsein? Zum Glück nicht. Mein Kreislauf stabilisierte sich wieder. Dann fragte der Anästhesist wieder, ob ich jetzt noch etwas spüren würde. Ich sah ihn an: „Was meinen Sie?“ Er sagte nur: „Okay, alles gut, Sie spüren nichts mehr, denn jetzt wurde Ihnen schon richtig weh getan.“ Aha. Ich sah meinen Mann an und in die vertrauenswürdigen Augen der lieben Schwester über meinem Kopf. Sie war es, die immer wieder ganz beruhigend auf mich einredete, genauso wie der Arzt links neben mir. Sie sagten mir, dass es jetzt losginge und dass ich ein Ruckeln spüren würde, aber sonst eigentlich nichts. Ich blickte immer wieder meinen Mann an, wir hielten ein bisschen small talk und zwischendurch ruckelte mein ganzer Körper etwas.
Und dann hatte ich mein Geburtserlebnis, wenn man es so nennen möchte. Ich spürte, ohne dass ich Schmerzen verspürte, dass jetzt mein Sohn aus meinem Bauch geholt werden würde. Es war ein Gefühl in mir. Kein Schmerz, keine Geräusche, es war das Gefühl, das genau in diesem Moment eine Trennung zwischen mir und meinem Baby im Bauch erfolgte. Meine Augen füllten sich mit Tränen und wie um sicher zu gehen fragte ich die Frau über meinem Kopf, ob es jetzt so weit sei und sie nickte nur. Es machte sich ein tiefes Glücksgefühl in mir breit, Tränen kullerten mir die Wangen hinunter und kurz darauf hielt der Chefarzt unser Baby kurz über den Sichtschutz und kurz darauf ertönte sein Schrei. Das war die Geburt! Es sind nur wenige Minuten vergangen, das war es schon! Der Kleine wurde sofort in die Hände des Kinderarztes gegeben und mein Mann durfte mit, um die erste Untersuchung des Kleinen durchzuführen. In der Zeit wurde ich wieder zugenäht, was am längsten von allem gedauert hatte. Und dann wurde mir der Kleine auf meine Brust gelegt und sie fragten uns, wie er heißen würde: „Aiden, das ist unser Aiden.“ Da war er. Quicklebendig, putzmunter, mit Topwerten – und sooo klein! Ich war irgendwie überwältigt und trotzdem noch so ruhig. Es war so anders als bei meiner ersten Geburt, wo alles nach endlosen Schmerzen und Warten noch so neu war. Hier war er einfach, unser zweiter Sohn. Die ganze OP hatte keine Stunde gedauert und schon 9 Uhr waren wir wieder in dem warmen Kreißsaal, wo wir die nächsten zwei Stunden zur Überwachung verbringen sollten, wo der Kleine gewogen und gemessen und angezogen wurde und wir dann die ersten Minuten zu dritt verbringen konnten. Die Betäubung ließ langsam nach, doch die Schmerzmittel wirkten und wir betrachteten unseren kleinen, zweiten Sohn, wie er friedlich in meinen Armen lag und auch die ersten Stillversuche machte. Wir waren glücklich, wir waren zufrieden, wir waren alle in uns ruhend. Wie, um mich noch einmal absichern zu wollen, fragte ich mich und dann meinen Mann, ob das jetzt so richtig war. Doch es war eher eine rhetorische Frage. Der optimale Verlauf der OP und dass es mir und meinem kleinen Schatz bestens ging bestätigten mein Bauchgefühl:
So und nicht anders sollte es kommen. Der Kaiserschnitt war die richtige Entscheidung.
Was ich nun von einem Kaiserschnitt halte? Ob ich einen Kaiserschnitt empfehlen kann?
Ich muss sagen, dass ich die OP erstaunlich gut überstanden habe, überdurchschnittlich gut. Noch am Abend der OP sollte ich das erste Mal aufstehen. Es war der Horror! Ich lief gebückt zur Toilette und zurück und war völlig fertig, doch laut der Schwester war ich sehr gut auf Trab. Auf Grund der Schmerzmittel hatte ich erträgliche Schmerzen, die Wunde verheilte sehr gut und zu Hause stellte sich heraus, dass ich schon sehr viel machen konnte. Viel mehr, als es die Hebamme gewohnt ist zu sehen, viel mehr, als ich selbst erwartet hätte und alles viel früher, als es normalerweise der Fall ist. Nach nun sechs Wochen spüre ich nur noch ein leichtes Taubheitsgefühl über der Narbe, die bei mir erstaunlich tief auf dem Schambein liegt. In wenigen Wochen könnte ich wohl wieder beginnen Sport zu treiben, doch dass ich schon in der ersten und zweiten Woche kleine Spaziergänge machen konnte, war schon mehr als erhofft und ich will auch nicht übertreiben.
Ich habe also auf der einen Seite sehr viel Glück gehabt, dass alles so glatt gelaufen ist und ich wohl ein geringes Schmerzempfinden bei extrem schneller Wundheilung habe, auf der anderen Seite weiß ich von vielen, dass sie sich nach einem Kaiserschnitt länger quälen, mehr Schmerzen haben oder Probleme mit der Narbe, dem Stillen usw. haben. Ich würde also insgesamt NIE einen Kaiserschnitt bevorzugen oder empfehlen! Ich habe nun zwei Geburten erlebt, eine Spontangeburt mit Komplikationen und einen Kaiserschnitt. Und unabhängig von dem Geburtserlebnis, das man mehr oder weniger bei einem Kaiserschnitt hat und egal, was man darüber denken mag, ob es gut für das Kind ist oder nicht per Kaiserschnitt geholt zu werden, bin ich der Meinung, dass der Geburtsschmerz leichter zu verarbeiten ist als die Schmerzen nach dem Kaiserschnitt. Mein Hauptargument liegt also bei den Schmerzen und das, obwohl ich nun sehr wenige Probleme damit hatte! Die Geburtsschmerzen, vor denen die meisten Angst haben, können lang oder kürzer sein und jeder empfindet Schmerzen individuell. Was man sich aber bewusst sein sollte, wenn man vielleicht selbst in der Situation sein sollte sich einen Kaiserschnitt oder nicht aussuchen zu können: Die Geburtsschmerzen sind in dem Moment, wo das Kind spontan geboren wurde, weg, egal, wie lang und intensiv sie zuvor waren. Man vergisst sie in dem Moment, ist überwältigt von Glückshormonen, auf jeden Fall überwältigt von körpereigenen „Drogen“ und Hormonen, die einen zunächst keine Schmerzen mehr spüren lassen. Die Schmerzen nach einem Kaiserschnitt, bei dem man eine Geburt UND eine große Bauch-OP über sich ergehen lässt, können noch Wochen andauern! Und sie sind, finde ich, auch deswegen schlimmer, weil man dann schon mit dem Baby im Arm damit klarkommen muss, dann, wenn man im Gefühlschaos ob der neuen Familiensituation sowieso schon oft genug an seine Grenzen stoßen wird, weil das Baby schreit, weint, nicht so schläft wie man selbst usw. Ich kam, kaum zu Hause, ohne Schmerzmittel aus, doch was ist, wenn man noch Tage und Wochen auf diese angewiesen ist, von Komplikationen ganz zu schweigen? Nein, ein Kaiserschnitt ist kein Zuckerschlecken, ist nicht einfach einmal eine OP, auch wenn sie nur noch eine Stunde dauert.
Bei einer Spontangeburt, wo das Kind richtig liegt und auch ansonsten eine völlig und absolut unauffällige Schwangerschaft vorangegangen ist, wird man nicht so über mögliche Risiken bei der Geburt aufgeklärt. Dann geht es irgendwann los und dann wird man schon sehen… Sobald auch nur irgendetwas nicht stimmt bzw. normal ist, geht die medizinische Maschinerie los und ich kann es niemandem verdenken, wenn er sich am Ende so verunsichern lässt, dass er sich für einen Kaiserschnitt entscheidet. So gesehen mag auch mein Bauchgefühl gar keines mehr gewesen sein, sondern vielleicht war es war am Ende das einzige, was mich gerettet hat. Es war mein Rettungsanker vor lauter Verunsicherung, vor lauter Meinungen und Ratschlägen. Wer weiß, ob es nicht auch so gut gegangen wäre, denken jetzt vielleicht manche. Wir werden es nicht mehr erfahren. Ich weiß, ich war und wurde blockiert, es einfach auf mich zukommen zu lassen – eine Schwäche? Mag sein, aber ich bereue diese Entscheidung keineswegs.
Am Ende zählt das Bauchgefühl, das, was die Mama sagt und fühlt und nichts anderes!
Ich wollte keinen Jungen, ich wollte ein Mädchen! Ich fühlte mich am Boden zerstört und rief erst mal meine Mann an…
[bigletter custom_class=””]Wenn man zum ersten Mal schwanger ist, haben einige vielleicht auch schon gewisse Wünsche was das Geschlecht angeht. Man malt sich aus, wie die kleine Familie nun aussehen wird. In unserem Fall stellte ich mir den großen Bruder vor, der eine kleine Schwerster bekommen sollte. Das wäre doch toll. Oder vielleicht passen doch gleichgeschlechtliche Kinder besser zusammen. Wo die Interessen dann auch gleich sind? Die sich dann den selben Freundeskreis teilen können? Weniger Arbeit für Mami?[/bigletter]
Ich glaube, fast jede werdende Mama will so schnell wie möglich erfahren, welches Geschlecht das Baby in ihrem Bauch hat. Auch wir gehören nicht zur der Fraktion Eltern:
Wir lassen uns gerne überraschen!
Im Gegenteil, wir sind einfach super neugierig und würden es am liebsten sofort wissen.
Ich finde, der Bezug zum Baby ändert sich dann noch mal ein bisschen und wird einfach inniger, wenn man eine Vorstellung davon hat, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. In der Schwangerschaft von Kian haben wir das Geschlecht super früh erfahren, ich kann mich noch ganz genau daran erinnern. Als wir bei der Nackenfaltenmessung waren und der Arzt am Ende der Untersuchung fragte: Haben Sie noch Fragen? Bevor der Arzt die Frage überhaupt zu Ende stellen konnte, fragte mein Mann ganz neugierig nach dem Geschlecht. Der Arzt konnte schon dort in der 13. Woche mit einer Wahrscheinlichkeit von 80% sagen, dass es ein Junge wird. Wir waren überglücklich und freuten uns auf unseren kleinen Jungen. Das schönste daran war, dass wir auch die ersten mit einem Jungen in der Familie waren und somit war es schon etwas ganz Besonderes.
Ich erhoffte mir auch bei der zweiten Schwangerschaft so ein frühes Outing. Doch diesmal führte es nur zur Verwirrung, Enttäuschung, Traurigkeit und Wut! Ich hatte mir immer ein Mädchen gewünscht. Schon damals waren meine Puppen immer nur Mädchen. Nein, Moment! Ich hatte eine männliche Puppe. Doch ihn mochte ich nicht so wie die weiblichen Puppen, er lag einsam und allein in einem Schrank. Ich liebte es einfach, eine Puppenmama für Mädchen zu sein. Und auch heute ertappe ich mich immer wieder beim Shopping dabei, dass ich denke: “Ach, wie schön es doch wäre ein Mädchen einzukleiden, die Haare zum Zöpfchen zu binden und das Zimmer mit rosa zu dekorieren”.
Ich verließ mit einem übermäßig großen Grinsen die Arztpraxis nach der Nackenfaltenmessung. Mir wurde nämlich mitgeteilt das wir sehr wahrscheinlich ein Mädchen bekommen. Genauso wie wir es uns gewünscht haben. Mein Gefühl sagte mir von Anfang an, das das zweite Kind ein Mädchen ist.
Beim letzten Ultraschalltermin dann die große Enttäuschung! Ich war schon leicht nervös und aufgeregt, schließlich wurde beim letzten Termin ja nur vermutet das es ein Mädchen wird. Und tatsächlich: Unserem Mädchen ist doch glatt etwas Sichtbares gewachsen. Was auch immer es sein mag: Die Frauenärztin erkannte es als einen Penis. Sie wollte sich dann aber doch nicht ganz festlegen und meinte, dass sich das Geschlecht noch ändern kann. Es steht also immer noch 50/50, ob es nun ein Mädchen oder Junge wird.
In mir machte sich ein Gefühl breit, was ich in der Hinsicht nicht kannte. In mir baute sich sofort Enttäuschung, Verwirrung, Traurigkeit und Wut auf.
Ich wollte keinen Jungen, ich wollte ein Mädchen! Ich fühlte mich am Boden zerstört und rief erst mal meine Mann an, der ebenso, etwas enttäuscht über die Neuigkeit war. Doch dann kam der Satz, den ich in diesem Moment so gar nicht hören wollte: “Hauptsache gesund!” Ja klar gesund, aber ein Mädchen und kein Junge! Im zweiten Augenblick habe ich mich geschämt für diese Gefühle. Warum freute ich mich nicht über einen gesunden Jungen? Was machten meine Gefühle mit mir? Ich bin doch einfach so froh darüber gewesen, sofort gewollt und problemlos schwanger geworden zu sein. Die Tränen schossen mir ins Gesicht, wie gemein allein der Gedanke daran nur schon war, sich nicht zu freuen. Ich würde voraussichtlich ein gesundes Kind bekommen, ich müsste doch unendlich dankbar dafür sein, anstatt enttäuscht oder traurig. Ich wurde richtig wütend auf mich selber.
Darf man als Mutter überhaupt so denken? Es gibt so viele Pärchen die sich ein gesundes Kind wünschen und es jahrelang probieren schwanger zu werden oder sie bekommen eins was nicht gesund ist. Wir sollten uns bewusst vor Augen führen, dass es etwas Besonderes ist so ein Wunder miterleben zu dürfen und Kinder zu bekommen. Es fällt einem vielleicht schwer nicht das Wunschgeschlecht zu bekommen, doch wird das Kind am Ende einfach zauberhaft sein und sicher ganz anders, als das erste! Ich bin mir sicher und da habe ich jetzt gar keine Zweifel mehr, ich werde mein zweites Kind lieben, egal ob es nun Mädchen oder Junge wird.
Ich möchte hier meine Gedanken und Gefühle mit euch teilen, die eventuell auch mal nicht der gängigen Sichtweise entsprechen, aber mir ist es wichtig, auch solche Themen anzusprechen. Denn das Leben als Schwangere ist nicht immer nur wie auf Wolke sieben, nein, es kommen immer wieder Ängste und Zweifel auf. Und auch Gedanken, auf die man im Nachhinein nicht so stolz ist. Und vielleicht ist es ja der ein oder anderen während ihrer Schwangerschaft ganz ähnlich gegangen?
…so unerwartet und heftig kam die nächste Wehe, diesmal von null auf hundert. Sie hat mich wirklich schlagartig umgehauen.
[bigletter custom_class=””]Mein Geburtsbericht: Da lag ich nun, mit einem zuckersüßen Mädchen auf dem Arm und ließ alles im Schnelldurchlauf Revue passieren. Ich konnte es selbst nicht glauben, wie schnell alles ging. Ich musste mir die Geburt immer und immer wieder von meinem Mann erzählen lassen, um es auch ja glauben zu können! Aber als die Hebammen-Schülerin ein paar Stunden später das Zimmer betrat und mich darum bat, das ganze in einem Jahr doch bitte wieder genauso zu wiederholen, um ihre Examensarbeit darüber zu schreiben, wurde es mir dann doch bewusst. Bewusst dass es wohl doch so abgelaufen sein musste, wie ich es selbst alles mitbekommen habe.[/bigletter]
Fangen wir von vorne an.
Irgendwie hatten doch alle Recht, dass die zweite Schwangerschaft nur so an einem vorbeiläuft. All die Aufregung, all die Ungewissheit die man in der ersten Schwangerschaft verspürt ist bei der Zweiten wie weg geblasen. Oder war sie einfach nur kaum zu spuren? Man nimmt die Schwangerschaft nicht so wahr, bis auf das der Bauch zunehmend wächst. All die ganzen Vorbereitungen, wie Kurse besuchen, Kinderwagen aussuchen, Bücher lesen, Babyzimmer einrichten, ja sogar die Namensauswahl erschien nicht mehr so dringlich zu sein.
Man nimmt die 2. Schwangerschaft nicht so wahr…
Auch die Vorfreude fühlte sich anders an, viel gedämpfter und so weit weg. Die richtige Vorfreude trat bei mir erst ziemlich spät ein. Und dann in den letzten Tagen, mutierte die Vorfreude dann plötzlich eher zu einer Ungeduldigen nervenaufreibenden Strapaze. Jeder Tag der über den Einbindungstermin kam, löste immer mehr Unruhe in mir aus. Schließlich behauptete jeder, dass mein Kind ganz sicher zwei bis drei Wochen früher kommen würde. Doch dem war nicht so. Das kleine Mädchen ließ sich Zeit.
Kein Tag verging an dem ich nicht gefragt wurde, ist das Baby immer noch nicht da? Dabei tat ich doch schon alles was in meiner Macht stand, um die Wehen irgendwie voran zutreiben. Ich probierte wirklich alles, von Akupunktur, Sex, bis hin zu Globulis und heiß baden. Ja und glaubt mir, ich hätte es sogar in Kauf genommen einen Kopfstand zu machen und mit der Zunge die Nasenspitze zu berühren wenn es nur irgendwie geholfen hätte! Im Endeffekt half nur warten, warten bis sich das Baby auf den Weg macht.
War die Geburt meiner Tochter wirklich so rekordverdächtig?
Dienstag der 26.09.2017 Entbindungstermin + 6 um Punkt 6:40 Uhr riss ich die Augen auf vor Schmerz und schaute auf die Uhr. Wieder eine Senkwehe? Aber irgendwie anders als sonst. Schmerzhaft aber für mich eigentlich nichts Ungewöhnliches, da ich seit einigen Wochen mit Übungs- und Senkwehen zu kämpfen hatte. Mal heftig schmerzhaft, mal weniger schlimm. Was genau geht da grade vor sich? Ich versuchte in mich zu hören, versuchte mich darauf zu konzentrieren herauszufinden ob es wirklich Geburtswehen sind. Ich versuchte mich daran zu erinnern wie sich die Wehen bei Kian anfüllten. Etwa genau so?
Soll ich meinem Mann Bescheid sagen oder ihn besser noch schlafen lassen?
“Soll ich meinem Mann Bescheid sagen oder ihn besser noch schlafen lassen? Habe ich wirklich alles in die Kliniktasche gepackt?” 1000 Gedanken schossen mir durch den Kopf. Gegen 8 Uhr stieg ich in die heiße Badewanne, um die sehr unregelmäßigeren Wehen in Gang zu bringen. Doch es tat sich einfach nichts! In der Wanne waren die Wehen nicht zu spüren. Nach einer Stunde Baden dachte ich mir: “Okay dann wird es heute wohl doch noch nicht los gehen, war nur ein Fehlalarm.” Ich hoffe natürlich so sehr, dass die kleine Maus sich noch selbst auf den Weg macht. Bevor es zu einer Einleitung kommen würde.
Am Frühstückstisch gegen 11 Uhr zogen mein Mann und ich in Betracht, dann doch besser mal die Nachbarn oder meine Eltern zu informieren. Meine Wehen setzen immer wieder ein, zwar sehr unregelmäßig aber immer mal wieder. Als meine Eltern gegen 12:45 Uhr eintrafen, spürte ich die Wehen immer hefiger. Ich konnte sie dennoch super aushalten und wuselte noch im Haus herum, um noch schnell ein paar Sachen für Kian einzupacken. Ich machte ihm ein Lunch Packet für unterwegs, denn meine Eltern wohnen nicht um die Ecke und schließlich hatte Kian noch nicht zu Mittag gegessen. Meine Mutter beobachtete mich ganz kritisch und war der Meinung, das wir uns unbedingt auf den Weg ins Krankenhaus machen sollten und zwar schnell.
Hatte sie es etwa schon vorher geahnt oder mir sogar angesehen?
Wir parkten das Auto außerhalb vom Klink Gelände. Und wer zufällig das Uniklinik Gelände von Bonn kennt, weiß wie weitläufig es ist. Ich war mir dennoch sicher, dass ich es noch rechtzeitig ins Krankenhaus schaffen würde, ohne das Baby gleich auf dem Weg zu bekommen. Ich wollte schließlich die Wehen ankurbeln, um nicht noch lange im Krankenhaus verweilen zu müssen. Um 14 Uhr trafen wir am Krankenhaus ein. Wir melden uns unten an der Pforte für den Kreißsaal an. Doch als die Dame mich dann darauf hinwiesen wollte, doch bitte eine Wartemarke zu ziehen, fiel ich aus allen Wolken, ich war außer mir! Ich hatte Wehen!!!
Wehen die man mir anscheinend nicht wirklich ansah. Ich antworte in einem recht energischen Ton, dass ich jeden Moment ein Kind bekomme und sie nicht allen Ernstes glaubte, dass ich jetzt noch eine Wartemarke ziehen würde wie beim Amt! Die Antwort von ihr habe ich gar nicht mehr mitbekommen, da ich mit einem Bein schon im Aufzug stand. Was hat die gute Frau sich dabei nur gedacht?
Um ca. 14:06 Uhr wurde ich ans CTG angeschlossen und von einer Hebamme zusätzlich untersucht, wir lagen erst bei 3 cm Öffnung, was ich kaum glauben konnte, denn ich bekam schon einige Wochen vorher den Befund von meiner Frauenärztin das mein Muttermund bereits 2cm geöffnet sei.
Wenige Minuten vergingen, die Wehen überrollten mich jetzt doch schon immer heftiger. So das ich nicht wusste wohin mit dem Schmerz! Es waren genau drei. Das Telefon von meinem Mann klingelte. Er nahm das Telefonat an, um seinem besten Freund zu sagen, das wir schon im Krankenhaus sind und Kian schon in guten Händen sei und er sich nicht um ihn kümmern müsse. Plötzlich machte es Plop in mir, die Fruchtblase war geplatzt und alles war nass. Ich rief: “Die Fruchtblase ist geplatzt!“ Meinem Mann war der kleine Schockmoment Gesicht anzusehen! Er beendete sofort das Gespräch. Ich konnte es kaum glauben, auch wenn alles nass war, es war irgendwie ein schönes Gefühl, denn ich wusste jetzt geht es wirklich los! Mein Mann half mir beim Ausziehen der Schuhe und der nassen Hose. Wir scherzten noch rum, von wegen Fruchtblase geplatzt, ich hätte nur ordentlich in der Hose gepinkelt. Doch einen Augenblick später traf es mich wie ein Blitz, so unerwartet und heftig kam die nächste Wehe, diesmal von null auf hundert. Sie hat mich wirklich schlagartig umgehauen. Ich lag auf dem Bett, hielt mich mit einer Hand am Bettgestell fest, presste die Füße gegen das Fußende und schrie nur “Das Baby kommt, ich muss pressen!” Schnell füllte sich das Zimmer mit Hebammen und einer Ärztin. Sie beschlossen mich sofort in den Kreissaal zu fahren. Prompt war die nächste Presswehe im Anmarsch, ich spürte das Köpfchen durch den Geburtskanal rutschen. Ich spürte alles! Alles haargenau! Diesmal fiel ich nicht vor Schmerzen in Trance, nicht so wie bei der Geburt mit Kian. Ich war zu 100 Prozent bei mir. Die Schmerzen waren wirklich sehr heftig. Aber ich wusste, jeder Wehe bringt das Baby voran. Die Hebammen wollten tatsächlich noch, dass ich auf das andere Bett wechsle. Ich kann mich zwar nicht mehr genau an meinen Tonfall erinnern, doch habe ich ihnen ganz klar deutlich gemach, das ich überhaupt nichts mehr machen werde, außer jetzt in jener Minute mein Kind auf die Welt zu bringen. Anscheinend glaubten sie mir nicht, keiner glaubte mir! Noch nicht einmal mein Mann! Er glaubte wirklich er könnte sich in einer Wehenpause auf einem Stuhl ausruhen. Ich erkannte mich selbst nicht wieder, denn ich schrie ihn wohl dermaßen an, dass er in weniger als eine Sekunden stramm wie ein Soldat an meinem Bett stand und mir die Hand hielt. Ich denke zu dem Zeitpunkt machte ich allen nochmal deutlich, dass es richtig ernst wird, und das ich jetzt und hier mein Kind in diesem Bett bekommen würde, egal ob es ihnen passt oder nicht. Und genau so war es auch, nach nur zwei weiteren Wehen war die kleine Julin auf der Welt.
eine Folge von “The Big Bang Theory” dauert länger als die Geburt
14:29 in nur 18 Minuten vom Fruchtblasensprung bis zur Geburt von Julin. Somit hätte eine Folge von “The Big Bang Theory” länger als die Geburt gedauert.
Nach 6 Stunden verließen wir schon das Krankenhaus und nutzten die Zeit Zuhause um uns richtig kennen zu lernen und um zum kuscheln. Und sollten wir uns doch noch für ein drittes Kind entscheiden, wäre es wohl besser eine Hausgeburt in Erwägung zu ziehen.
Wie ist das mit dem Sex in der Schwangerschaft? Macht man es oder lieber nicht?
[bigletter custom_class=””]Wie ist das eigentlich mit Sex in der Schwangerschaft? Macht man es oder lieber nicht? Ein Thema was selten angesprochen wird, aber doch jedes Paar betrifft, sobald man Nachwuchs erwartet. Die Beziehung zwischen Partnern ändert sich durch das “Eltern werden” – wenn auch nicht gleich alles sofort.
Ich fühlte mich schlapp, ich war müde und mir war rund um die Uhr übel. Dazu kamen diverse körperliche Veränderungen, demnach hatte ich natürlich die ersten 3 Monate wirklich kein Verlangen nach Sex.[/bigletter]
Doch als sich das alles wieder legte und der Körper sich an die Schwangerschaft angepasst und sich das Hormonchaos eingependelt hatte, wünschte ich mir wieder viel mehr Nähe, Zärtlichkeit, körperlichen Kontakt und Sex. Aber hier gilt: Jede Frau ist anders, jedes Paar ist anders. Man sollte sich auf keinen Fall stressen lassen. Man sollte offen damit umgehen und sich keinen Druck machen. Ich kann euch nur ans Herz legen: redet mit eurem Panter darüber! Teilt eure Ängste, Sorgen und Gedanken.
Manchmal ist es eine Erlösung, die sogar dazu führen kann, dass später das Verlangen nach Intimität zurück kommt. Allein dass der Partner dafür Verständnis aufbringt, kann schon einiges verändern. Ich weiß noch, in der ersten Schwangerschaft, kam die Lust und das Verlangen nicht so schnell wieder zurück. Wenn ich damals nur schon hörte wie unglaublich gut doch der Sex mancher Pärchen während der Schwangerschaft sei, machte ich mir noch mehr Gedanken und Vorwürfe. Meinem Partner nicht das zu geben was er sicherlich sehnsüchtig vermisste. Sex und vor allem die Nähe!
Ich zweifelte an mir selbst, da ich nicht mehr so viel Zärtlichkeit und Körperkontakt zuließ, mir war es oft schon zu viel, angefasst zu werden. Aber man möchte den Panter auch nicht verletzen und ihm sagen: „ Lass die Finger von mir“! Doch das Gespräch zu zweit ist wirklich wichtig. An dieser Stelle sollten wir jedem Mann danken, der auch diese lange Durststrecke ohne Seitensprung schafft! (in unserer Gesellschaft scheint es oftmals leider nicht mehr selbstverständlich zu sein, solche Zeiten ohne Sex aushalten zu können.) Aber auch das, ist eine Hürde in der Partnerschaft die man gemeinsam schafft, wenn man zusammen hält und drüber redet!
Machen oder lassen – Sex in der Schwangerschaft?
Ganz klar, machen so lange es noch geht!
Keine Angst, hier bremst einen meist nur das Kopf- Kino! Das beste Stück vom Mann soll doch nicht das erste sein, was das Kind zu sehen bekommt“, so das Denken vieler. Was für ein Blödsinn, es ist eher ausgeschlossen, selbst wenn er gut bestückt sein sollte. Das Kind liegt natürlich gut geschützt in der Gebärmutter und der Muttermund ist geschlossen. Aus ärztlicher Sicht spricht wirklich nichts dagegen, solange sich beide dabei wohl fühlen. Wenn Schmerzen vorhanden sind oder während dessen auftreten ist hier natürlich Vorsicht geboten!
Die letzte Chance!
Der Bauch wird größer und wächst unaufhaltsam. So wie der Bauchumfang zunimmt, so nimmt gleichzeitig die Beweglichkeit ab. Mit der Zeit sind einfach gewisse Stellungen nicht mehr drin. Hier heißt es jetzt also kreativ werden. Es kann eben sein, dass man auf Blümchensex umsteigen muss, weil es auf die harte Nummer einfach zu anstrengend wird. Ich selbst bekomme oftmals Krämpfe in allen möglichen Körperregionen wie, Oberschenkel, Waden und Po. Oder meine Gebärmutter zieht sich so stark zusammen, dass es sich anfühlt wie eine heftige Wehe. Das kann auch richtig schmerzvoll sein.
Beim Orgasmus der Frau ist es wohl normal und keineswegs gefährlich, wenn sich der Unterleib so zusammen zieht. Es ist für die Frau einfach nur für den einen Augenblick ziemlich unangenehm. Eine kurze Auszeit, hilft meistens schon. Dafür werden aber auch jede Menge Glückshormone freigesetzt, die dann ebenso an das Baby weiter gegeben werden.
Wann solltet Ihr besser keinen Sex haben?
wenn der Muttermund verkürzt ist
es zu Blutungen kommt
wenn es zu vorzeitigen Wehentätigkeiten kommt
es zum vorzeitigen Blasensprung kommt
Euer Frauenarzt wird euch schon sagen und darauf hinweisen wann aus medizinischer Sicht etwas gegen Sex spricht. Wenn ihr dennoch unsicher seid fragt lieber noch einmal nach beim Frauenarzt
Meine Meinung zum Thema Sex in der Schwangerschaft ist:
Solange es mit dem Sex für beide Partner Spaß bringt und gesundheitlich nicht schadet, solltet ihr die gemeinsame Zeit genießen. Wenn das Baby oder sogar das zweite Kind erst mal auf der Welt ist, wird sich auch wieder einiges im Schlafzimmer ändern.
Dieses Mal schwanger zu sein fühlt sich einfach so anders an.
[bigletter custom_class=””]Dieses Mal schwanger zu sein fühlt sich einfach so anders an. Ich habe ja schon oft gehört, dass es nie wieder so wie beim ersten Mal sein wird. Und ja: ja es ist einfach so komplett anders.
Es macht mich oft traurig, wie weniger spannend und aufregend die Schwangerschaft ist. Man kennt das Gefühl, weiß was auf einen am Ende zukommt. Ich merke wie viel anstrengender es ist und wie viel ausgepowerter mein Körper ist. Dafür gehe ich diesmal weniger ängstlich und viel entspannter an die Sache ran. Manchmal ist es so, dass ich sogar ganz vergesse schwanger zu sein. Vergesse in welcher Woche ich gerade bin. Vergesse fast die Untersuchungstermine beim Frauenarzt. Ich bin irgendwie nur so nebenbei schwanger.[/bigletter]
Meine Babybauch Routine ist auch nicht so wie bei der ersten. Ich öle nur ein Mal am Tag statt morgens, abends und zwischen durch. Meinem Mann ist es auch schon aufgefallen, dass wir die Schwangerschaft dieses Mal gar nicht so richtig wahrnehmen und zelebrieren wie die erste. In der ersten bekam ich noch jeden Abend die Füße oder den Rücken massiert. Jetzt ist überhaut keine Zeit mehr dazu, Schluss mit der Gemütlichkeit und Entspannung! Unser eineinhalb Jähriger Sohn wirbelt unser Leben ganz um. Es ist soviel hektischer und richtig chaotisch geworden.
Das erste was ich für das Baby Mädchen gekauft habe war eine rosa Einhorn- Spieluhr. Obwohl ich da noch nicht genau wusste ob wir wirklich ein Mädchen bekommen. Und wenn, warum sollte sich ein Junge nicht auch über eine rosa Einhorn – Spieluhr freuen? Vor ein Paar Wochen waren wir dann auf einem Kinder- Flohmarkt und das einzige was ich dort gefunden habe waren rosa Strampler! Auch da hat mich mein Bauchgefühl wieder einmal beeinflusst. Ansonsten werde ich nur noch ein Paar Kleinlichkeiten besorgen. Da ich Kians Klamotten ziemlich neutral gehalten habe, damit kommen wir noch eine Zeitlang aus.
Die Sache mit dem Namen! Mir graut es jetzt schon davor. Bei Kian war es der blanke Horror. Streitpunkt Nummer eins zu der Zeit. Ich war einfach überglücklich als wir uns einig geworden sind. Das es sich so schwierig gestalten würde einen passenden Namen für unser Baby zu finden hätte ich nicht gedacht. Ich muss dazu sagen das Mann in dieser Hinsicht sehr speziell ist und keine Typisch Deutschen Namen mag. Somit fielen schon eine ganze Menge Namen weg die mir zugesagt hätten. Es sollten auch kein portugiesischer Name sein, aber dennnoch zum portugiesischen Nachnamen passen.
Und haben wir schon einen Namen?
Diesmal findet mein Mann französische Mädchennamen ganz toll. Und da wir uns ja irgendwie einig werden müssen, gehen wir ständig die Liste der französischen Namen durch. Uns schweben da zwei Namen im Kopf herum. Doch sind wir weiterhin auf der suche nach dem vielleicht noch perfekteren Namen. Dabei dachte ich es wird bei einem Mädchen viel einfacher als bei einem Jungen.
Ob wir Kian auf sein Geschwisterchen vorbereiten?
Naja, kann man das überhaut so nennen? Wir haben Kian erzählt das in meinem Bauch ein Baby ist und damit er überhaupt weiß was ein Baby ist, haben wir eine alte Puppe von mir aus dem Keller geholt. Somit können wir ihm das ganze vielleicht ein bisschen näher bringen. Kian liebt meinen Babybauch, er bekommt nicht genug davon ihn zu streicheln und darauf sein Köpfchen abzulegen. Manchmal tut er so als würde er etwas hören und streckt seinen kleinen Zeigefinger in die Luft und gibt ein lautes „ ohhhh“ Geräusch von sich. Ansonsten lassen wir alles seinem natürlichen Lauf und schauen was passiert wenn das Baby auf der Welt ist.
In der 14. Woche fing es an, ich spürte das Baby. Ich dachte erst ich würde es mir einbilden. Doch meine Ärztin meinte ich würde das Gefühl schon kennen und könnte es daher schon viel besser zuordnen als eine Frau die das erste mal schwanger ist. Natürlich spreche ich hier nur von einem flattern oder eine Art aufsteigenden Bläschen. Und damit meine ich keine Blähungen! Es war verrückt, es wurde von Woche zu Woche intensiver. Am 1. Mai dann (20. Woche) haben wir eindeutig die Tritte von außen gespürt! Bei Kian ging das alles viel später los! So bleibt eben doch jede Schwangerschaft ganz ihre eigene Art und weise besonders und doch ganz aufregend.
Die Bilder sind in Zusammenarbeit mit der lieben Lisa von Librefotografie entstanden.
Junge oder Mädchen – das ist hier die Frage die wir uns schon eine ganze Zeitlang stellen.
[bigletter custom_class=””]Rosa oder Hellblau? Auto oder Puppenhaus? Kleidchen oder Hose?
Junge oder Mädchen – das ist hier die Frage die wir uns schon eine ganze Zeitlang stellen. Wir haben ja wohl lange genug gewartet, um zu erfahren welches Geschlecht unser Baby jetzt schlussendlich haben wird!
Ob es sich bei dem kleinen Bauchbewohner um einen Jungen oder ein Mädchen handelt, ist für viele die EINE spannende Frage. Wir sind bei jeder Untersuchung immer schon ganz aufgeregt und wollten möglichst bald erfahren, ob wir uns diesmal auf einen Jungen oder ein Mädchen freuen dürfen. Ob unser Sohn eine Schwester oder einen Bruder bekommt. Meine Frauenärztin konnte bei den vorherigen Untersuchungen nicht mit Sicherheit das Geschlecht bestimmen. Also hieß es abwarten und Tee trinken. Jetzt in der 23Woche wissen wir zu 99% was es wird. Endlich![/bigletter]
Beim letzten Ultraschall war dann auch mein Mann dabei. Zum ersten Mal haben wir die Herztöne hören können. Und auch die Wehen Tätigkeit wurde kontrolliert. Es war ein ganz tolles Gefühl das kleine Baby auf dem Bildschirm zu sehen, wie es uns zu winkt und sich hinter seinem Händchen versteckt. Ich habe das Schauspiel ja schon öfter gesehen, aber mein Mann ist aus zeitlichen Gründen nur selten bei den Untersuchungen dabei. Jedenfalls lag ich da, gespannt auf eine Reaktion der Ärztin wartend. Auf die Verkündung des Geschlechtes. Da es ja beim ersten Ultraschall um die 14 Woche für ein Mädchen gehalten wurde und dann doch für einen Jungen, waren die Chancen immerhin noch bei 50 zu 50. Meinen Beitrag dazu konntet hier dazu lesen: Junge oder Mädchen? Wenn aus Wünschen und Hoffnung Enttäuschung wird!
Jetzt kommen wir aber mal zum Punkt!
Die Ärztin schaute uns an und sagte es wird eindeutig ein… Mädchen!!! Ganz klar, hat sie jemals etwas anders gesagt oder behauptet?
Es ist einfach pures Glück, wir sind überglücklich und freuen uns ganz besonders, auch wenn wir uns jetzt auch über ein kleinen Jungen gefreut hätten. Wir bekommen tatsächlich ein kleines Mädchen, das Mädchen was wir uns so sehr gewünscht haben. Kian bekommt eine kleine Schwester, einfach perfekt!!
Mein Bauchgefühl sagte mir von Anfang an: Es wird ein Mädchen.
Ich hatte es ja schon die ganze Zeit so eindeutig im Gefühl, auch wenn meine Mama von Anfang an zu mir sagte: „Du bist und bleibst eine Jungen-Mama!!!“ Diese Schwangerschaft verlief aber doch schon ganz anders, als beim ersten Mal. Irgendwie werden bei mir auch alle Klischees der “Mädchenschwangerschaft” bestätigt.
Während ich mit Kian nur so strahlte und wunderschönes volles Haar hatte, habe ich momentan Haare die alles andere als schön kräftig und voluminös sind. Ich bekam unreine Haut, brüchige Nägel und dazu kommt noch das ich super anfällig für Krankheiten bin. Mein Immunisiertem ist einfach enorm geschwächt. Vom hübschen Glanz der Schwangerschaft merke ich diesmal leider so wirklich nichts außer, ich habe mich ordentlich viel geschminkt und habe einen guten Tag erwischt. Ja dann sehe ich aus wie das strahlende Leben.
Ich bemerke außerdem dass ich dieses Mal so richtig in die Breite gehe. Meine Hüften und Po, haben sich schon ordentlich verdoppelt, wenn nicht sogar verdreifacht, während ich bei der letzten Schwangerschaft, von hinten überhaupt nicht schwanger aussah. Ich hatte in der Schwangerschaft mit Kian zwar 21 Kilo zugelegt dennoch hat es sich besser verteilt. Dazu kommen diese ständigen Kreislauf-Probleme und am Anfang die Übelkeit über 3 Monate! An Appetitlosigkeit leide ich ganz und gar nicht, im Gegenteil meine Gelüste auf Milchreis, Grießbrei, Nutella sind stärker denn je.
Die hübschen Fotos sind mit der zauberhaften Lisa von Librefotografie entstanden
Wenn der Schwangerschaftstest positiv ist, dann würden viele gerne der ganzen Welt von ihrem Glück erzählen. 2015 wollten wir der ganzen Familie eine ganz besondere große Überraschung zu Ostern machen.
[bigletter custom_class=””]Wenn der Schwangerschaftstest positiv ist, dann würden viele gerne der ganzen Welt von ihrem Glück erzählen. Die meisten warten dann aber doch die kritischen zwölf Wochen ab, bis sie ihre Schwangerschaft verkünden. Mir war es wichtig, meiner Familie die frohe Botschaft persönlich zu sagen und somit haben wir unser Babyglück an Osten angekündigt.
Da meine Familie und ich Frühstück lieben, ist der Ostersonntag einer meiner Lieblingstage, ich zaubere dann für die ganze Familie einen ausgiebigen Oster-Brunch.[/bigletter]
Meine Liebsten essen super gerne mein Bircher- Müsli, ich habe direkt meine Chance genutzt, um unsere Überraschung schön zu verpacken. Ich fertigte das Bircher- Müsli schon am Abend zuvor an, denn am besten schmeckt es, wenn es über Nacht ziehen kann. Das Rezept hierzu schreibe ich euch natürlich auch auf.
Am Morgen darauf, kommt einfach noch das LieblingsObst und Mandelstifte oben drüber. Ich deckte schon im Vorfeld den Frühstückstisch ein und machte jedem Familienmitglied eine Schüssel mit dem Müsli fertig. Diesmal gab es vorgegebene Sitzplätze was auch sehr wichtig war. Dazu komme ich aber gleich. Niemandem schien die Veränderung des vorgegebenen Sitzplätze aufgefallen zu sein. Wir setzten uns alle an den gedeckten Tisch und begannen mit dem Frühstück. Mein Papa schnappte sich zuerst seine Schüssel mit dem Müsli. Mein Herz fing an zu rasen! Denn keiner ahnte nur das Geringste. Komischerweise fingen dann alle vorweg mit dem Müsli an. Womit ich auch überhaupt nicht gerechnet hätte.
Mein Papa schaute mich plötzlich ganz neugierig an und sagte laut: „In meiner Schüssel steht was geschrieben!“ Er löffelte immer schneller die Reste aus, und bekam ein breites Grinsen ins Gesicht. Alle anderen wollten natürlich ebenso wissen, ob auch in ihrer Schüssel eine Botschaft versehen war. Ich kann euch sagen, so schnell wie das Müsli von allen ausgelöffelt war, umso schneller schlug mein Herz. Auf dem Grund der Müslischale stand nämlich, die zu jedem passende Verkündung des Babyglücks. Und hierzu sind die Sitzplätze vorgegeben gewesen. Mein Papa lies einen Freudenschrei los: „Ich werde Opa!“ Die gesamte Familie wird diese Müsli Botschaft in ganz besonderer Erinnerung behalten.
Ich hoffe ich konnte euch mit meiner Geschichte ein bisschen inspirieren. Es muss nicht immer die übliche Schwangerschafts- Bekanntgabe sein. Vielleicht nutzt ihr auch Ostern für die Bekanntgabe eures Babyglücks.
Oder verratet mit doch, wie habt ihr es eurer Familie verkündet?
Die Müslischale ist mit speziellen Porzellanfarben bemalt und anschließend im Ofen gebrannt. Um das Motiv der Schale zu erhalten wird Handwäsche empfohlen. Die Stifte gibt es hier
Bircher – Müsli:
Was ihr braucht:
16 EL Haferflocken
300 ml Milch
2 EL Zitronensaft
2 kleine Äpfel
300g Joghurt, griechischer
2EL Haselnüsse, gehackt
2EL Honig
So wird es gemacht:
Die Haferflocken werden mit der Milch und dem Zitronensaft in einer Schüssel verrührt. Dann kommen sie für mindestens zwei Stunden (am besten über Nacht) in den Kühlschrank. Tipp: Wer mag, kann auch noch ein paar Rosinen hinzufügen.
Am Morgen raspelt ihr die Äpfel und mischt den Haferflocken-Brei mit dem Honig und dem Joghurt zusammen.
Zum großen Finale könnt ihr oben drüber eure Lieblingsfrüchte geben. Dazu passen gehackte Haselnüsse und Mandelstifte. Fertig ist euer Bircher Müsli.